„Operativ konnten wir den Umsatz um fünf Prozent steigern. Während die Verkaufspreise weitgehend stabil blieben, haben wir ein neues Rekordniveau bei der Absatzmenge erzielt“, sagte Dr. Michael Schwarzkopf, Vorstandsvorsitzender der Plansee-Gruppe, bei der Bilanzpressekonferenz in Reutte.
Mehr als die Hälfte des Gruppenumsatzes entfiel auf die Absatzbranchen Maschinenbau, Automobil und Unterhaltungselektronik. „Überraschend gut war die Nachfrage in Europa, besonders aus der Automobil- und Luftfahrtindustrie“, erläuterte Schwarzkopf. In Asien gewann die Plansee-Gruppe Marktanteile mit Produkten für die Unterhaltungselektronik.
Regional gesehen blieben die Umsätze auf Vorjahresniveau (Europa 49 Prozent, Amerika 28 Prozent, Asien 23 Prozent).
Erstmals wurden 34 Prozent des Umsatzes mit Produkten erzielt, die jünger als fünf Jahre sind. „Das ist das Ergebnis unserer nachhaltigen Investitionen in Forschung und Entwicklung“, so Schwarzkopf. In Summe wurden 2014/15 gruppenweit mehr als 60 Millionen Euro oder fünf Prozent vom Umsatz in Innovationsvorhaben investiert.
Weiterer Ausbau im Werkzeugbereich
Ceratizit, der Unternehmensbereich für Hartmetalle, erwarb vor kurzem den deutschen Spezialwerkzeughersteller Klenk. Das Unternehmen beschäftigt 120 Mitarbeiter in Balzheim. Bereits im Vorjahr hatte Ceratizit den nordamerikanischen Werkzeughersteller Promax Tools übernommen und die Mehrheit am deutschen Werkzeughersteller Günther Wirth erworben. Schwarzkopf: „Damit stärken wir gezielt unsere Position im stark wachsenden Hartmetall- und Werkzeugmarkt und entwickeln uns immer mehr zum Vollsortimenter für unsere Kunden.“
Plansee folgt Trend zum Recyceln
Mit der vor kurzem bekanntgegebenen Übernahme der finnischen Firma Tikomet Oy verstärkt die Plansee-Gruppe über den Unternehmensbereich GTP das Produktprogramm für recycelte Wolframpulver. Tikomet mit Sitz in Jyväskylä beschäftigt 40 Mitarbeiter und ist eines der führenden Unternehmen im Hartmetallrecycling über den Zinkprozess.
Beide Zukäufe untermauern die Strategie der Plansee-Gruppe, in den High-Tech Werkstoffen Molybdän und Wolfram eine führende Stellung einzunehmen, von der Erzverarbeitung bis zur kundenspezifischen Komponente.
180 Millionen Euro investiert
Im abgelaufenen Geschäftsjahr investierte die Plansee-Gruppe mehr als 180 Millionen Euro. Dazu gehörten Akquisitionen, neue Produktionswerke in Indien und Südkorea, Produktionserweiterungen in Österreich und Luxemburg sowie Produkt- und Prozessinnovationen.
Eigenkapital gestärkt
Plansee konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr durch seine solide Ertragslage das Eigenkapital weiter stärken. „Mit einem Eigenkapital von deutlich über 1,1 Milliarden Euro schauen wir beruhigt in diese doch konjunkturell schwer einzuschätzende Zukunft“, sagte Schwarzkopf.
Industrie-Portfolio mit 2,4 Milliarden Euro Umsatz
Seit 2005 hat die Plansee-Gruppe ihr industrielles Portfolio deutlich ausgebaut. Erzielten vor zehn Jahren alle unternehmerischen Beteiligungen einen Gesamtumsatz von 900 Millionen Euro, so waren es im abgelaufenen Geschäftsjahr 2,4 Milliarden Euro. Weltweit beschäftigen die Beteiligungsunternehmen 11.800 Mitarbeiter, 400 mehr als vor einem Jahr. In Österreich erhöhte sich der Personalstand um 100 Mitarbeiter auf 2.300 Beschäftigte.
Ausblick
Im laufenden Jahr rechnet die Plansee-Gruppe mit einer weiterhin stabilen, grundsätzlich positiven Geschäftsentwicklung. „Leider sehen wir weiterhin keine wirklich dynamische Geschäftsbelebung“, so Schwarzkopf. „Deshalb konzentrieren wir uns darauf, interne Geschäftsprozesse zu verbessern, unser weltweites Produktionsnetzwerk zu optimieren und gezielte Akquisitionen zu tätigen, um unsere globale Marktstellung weiter zu festigen.“